Martyrologium

Iacopone da Todi

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ursprünglich Iacobus de Benedictis, (* zwischen 1230 und 1236 in Todi im Herzogtum Spoleto; † 25. Dezember 1306[1] in Collazzone), übte den Beruf eines Advokaten aus, bis der plötzliche Unfalltod seiner jungen Frau sein Leben veränderte; er gab seinen Beruf auf und lebte als armer Büßer in den Straßen seiner Heimatstadt. Seine drastischen Symbolhandlungen sollen Iacobo den Spottnamen „Iacopone“ (in etwa „verrückter Jakob“) eingetragen haben: So bat ihn einmal ein Bekannter, er möge für ihn einige Hühner vom Markt „nach Hause“ bringen. Iacopone verstaute diese daraufhin in der Familiengruft des Mannes, denn dort, „im Grab, seien wir alle in Wirklichkeit zu Hause. Jacopone da Todi, ein angesehener Notar, entschloss sich, nach dem Tod seiner geliebten Frau, fortan das Leben eines Narren zu führen. Jacopone wurde von so starker religiöser Inbrunst ergriffen, dass er sich aller Kleider entledigte und auf allen Vieren umherkroch, wobei er wie ein Pferd auf dem Rücken einen Sattel trug und ein eisernes Gebiss im Mund hatte. Die Menge war zu-tiefst schockiert darüber, dass ein angesehener “aufrechter” Bürger sich auf so erniedrigende Weise präsentiert. Iacopone da Todi wurde der Heiligen-Kategorie der Heiligen Narren zugeordnet. Portrait in weiß und Sepia auf gepresstem Ahornblatt, Foto: EVA